Projekte finanzieren leicht gemacht

Wenn Unternehmer eine neue unternehmerische Einheit entwickeln oder auf den Markt bringen wollen und dafür finanzielle Mittel benötigen, geht man von einer projektorientierten Finanzierung aus. Die Unterschiede von einer Projektfinanzierung zu einem allgemeinen Unternehmenskredit sind dabei vielschichtig.

Förderbarkeit von Projekten

Für die Entscheidung, ob ein Projekt gefördert wird oder nicht, muss das zu fördernde Projekt nicht unbedingt Teil eines bereits über viele Jahre bestehenden und am Markt erfolgreich agierenden Unternehmens sein, das durch seine hohe Bonität besticht. Ganz im Gegenteil können auch Projekte finanziell gefördert werden, die von Unternehmen initiiert werden, die sich noch in der Start Up-Phase befinden.

Bei der Fördermittelgewährung wird oft beobachtet, dass Projekte aus technologieorientierten Branchen häufiger mit umfangreicheren Fördermöglichkeiten bedacht werden als andere, wie zum Beispiel Handwerksbetriebe. Neben viele Projekten, für die in zukunftsorientierten Branchen finanzielle Mittel bereitgestellt werden, existieren auch Förderprogramme, die zum Teil finanzielle Mittel nur zur Verfügung stellen, wenn – und das klingt zuerst etwas widersprüchlich – eine hohe Wahrscheinlichkeit für das Scheitern des Projektes nachgewiesen werden kann, also ein deutliches Risiko besteht.

Die Gesamtdarstellung des Unternehmens ist für die Berechnung der Förderfähigkeit eines Projektes demnach untergeordnet zu betrachten. Vielmehr gilt die Betrachtung der Ebene der Entwicklungs- und Vermarktungschancen.

Projektdauer und Finanzierungsdauer

Es liegt in der Natur der Sache, dass unternehmerische Projekte in ihrer Durchführung und in ihrer Finanzierung zeitlich begrenzt sind. Dabei unterliegt der Projektverlauf in der Regel unterschiedlich ablaufender und aufeinander aufbauender Projektphasen – Phase zwei kann erst beginnen, wenn Phase eins erfolgreich abgeschlossen wurde. Häufig richten sich Anzahl und Art der Phasen nach der Unternehmensbranche, in der projektiert wird.

Diese Projektstrukturen können in Software-Projekten zum Beispiel die Analyse, das Design, die Entwicklung, der Test und die Freigabe sein.

Für wissenschaftliche Projekte, deren Ausrichtung die Entwicklung markttauglicher Technologien ist, bietet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) bereits seit 2008 mit der Initiative EXIST-Forschungstransfer ein Förderprogramm an, das für die Gründungsvorhaben der einzelnen Projekt-Teams hohe finanzielle Anschubförderungen bereithält. Zusätzlich werden den forschenden Einheiten innerhalb eines Gründungszuschusses umfangreiche Coaching-Möglichkeiten angeboten sowie der Zugang zu Personal- und Sachmitteln ermöglicht.

Das Projekt und seine Phasen

Das Wesen des Projektes ist der Versuch, ein neues Produkt bzw. eine neue Produkteigenschaft zu entwickeln oder neue Erkenntnisse zu gewinnen, was primär in wissenschaftlichen Projekten der Fall ist. Vertriebliche und marketingstrategische Maßnahmen werden eher selten als zu finanzierende Projekte betrachtet.

Für die Finanzierungszusage eines Projektes ist es wichtig, die einzelnen Projektphasen in nachvollziehbare und logische Zusammenhänge zu bringen. Aus der Darstellung des Projektprozesses ist neben der inhaltlichen Darstellung auch der Liquiditätsbedarf und die Dauer der einzelnen Projektphasen zu erkennen. Durch diese gegliederte Projektstruktur sind auch eventuelle Risiken besser zu identifizieren, die sich auf die Finanzierung oder das Scheitern des Projektes an sich beziehen.

Je länger ein Projekt läuft und somit finanziert werden muss, desto wichtiger ist die Notwendigkeit – nicht nur für die finanzierenden Institutionen –, einen regelmäßigen Kontrollmechanismus zu implementieren. Eine das Projekt kontrollierende Instanz soll sowohl die Ergebnisse der Projektphasen ermitteln als auch kontinuierlich die Marktentwicklungen betrachten, um diese gegebenenfalls in den weiteren Projektverlauf integrieren zu können. Denn nichts ist ärgerlicher als ein gutes Projektergebnis, das anschließend nicht mehr am Markt zu verwerten ist, weil sich dieser bereits schneller oder in eine andere Richtung entwickelt hat.

Quelle der Projektfinanzierung

Finanzierungsarten für Projekte gibt es viele. Ob private Geldgeber, Crowd Funding, bankübliche Ratenkredite, Fördermittel aus Landes-, Bundes- oder EU-Mitteln oder auch eine Finanzierung aus kombinierten Finanzierungsquellen ist möglich, um die Gesamtfinanzierung eines Projektes zu garantieren. So können zum Beispiel bankübliche Kredite gewährt werden, nachdem über ein Crowd-Funding eine bestimmte Höhe an frei verfügbarem Eigenkapital generiert werden konnte. Auch eine Finanzierung einzelner Projektphasen aus unterschiedlichen Finanzierungstöpfen ist eine oft praktizierte Form der Projektfinanzierung.

Bei der Finanzierungsplanung ist die Liquidität und der in den jeweiligen Phasen benötigte Kapitalbedarf ausschlaggebend. Von einer Auszahlung des Kreditvolumens in der Höhe der gesamten Projektfinanzierung ist abzuraten, da man somit schon zu Beginn Zinsen für Gelder zahlen muss, die man noch gar nicht benötigt hat. Daher wird empfohlen, Projektfinanzierungen immer den einzelnen Phasen anzupassen und die benötigten Mittel nur dann abzurufen, wenn sie de facto benötigt werden. Bevor mit einem Projekt jedoch begonnen wird, ist es essentiell, dass die Gesamtfinanzierung des Projektes steht. Denn wer erst nach weiteren liquiden Mitteln sucht, wenn eine Phase abgeschlossen ist, riskiert, den gesamten Projektverlauf zu unterbrechen oder sogar scheitern zu lassen.

Bei einer Projektfinanzierung handelt es sich um eine spezielle Art der Darlehensgewährung, durch das dann ein sich selbst refinanzierendes Investitionsvorhaben - oder Wirtschafsgut finanziert wird. Normalerweise ist die Finanzierung des Projektes zeitlich begrenzt und wird von verschiedenen Institutionen oder Personen durchgeführt. Speziell für dieses Projekt werden dann eine oder mehrere Zweckgesellschaften gegründet.

Im Unterschied zu anderen Finanzierungen, bei denen zum Beispiel auf die Bonität des Darlehensnehmers oder auf die Zahlungsfähigkeit abgezielt wird, sind Projektfinanzeirungen in erster Linie auf die zu erwartende Projektwirtschaftlichkeit aufgerichtet. Das bedeutet, dass der Schwerpunkt hier auf dem Ertrag (Rückfluss des Kapitals, Cash-Flow etc.) liegt. Somit handelt es sich bei Projektfinanzierungen um Cash-flow-orientierte Kreditvergaben (im Englischen wird hier auch von Cash-flow-relatet-lending gesprochen). Dabei ist derjenige, der hier die Kredite oder die Darlehen dann in Anspruch nimmt, in erste Linie dazu verpflichtet, die wirtschaftliche und technische Durchführbarkeit des Projektes im Detail darzulegen und nachzuweisen.

Dabei wird hier der Schwerpunkt der Kreditgeber auf die Wahrscheinlichkeit der Fertigstellung des Projektes gelegt. Das Risiko für die Kreditgeber liegt hier darin , dass das Projekt nicht umgesetzt wird und somit auch kein positiver Cash Flow entstehen kann (hier spricht man auch von dem Fertigstellungsrisiko oder im Englischen vom Completion Risk).

Damit die Risiken bei Projektfinanzierungen weiter abgefangen werden, erfolgt zum Teil eine entsprechende Besicherung. Hier werden dann als Sicherheit zum Beispiel Grundschulden oder auch die Sicherungsübereignung von Anlagegegenständen oder die Abtretung von Vertragsrechten eingesetzt.

Der Ablauf von Projektfinanzierungen

Projektfinanzierungen beginnen in der Regel mit dem Zusammenschluss von Unternehmen, die gemeinsam ein Projekt durchführen möchten. Dazu wird dann eine Projektgesellschaft (Abkürzung SPV) gegründet. Von den beteiligten Unternehmen wird dann im nächsten Schritt ein Umsetzungskonzept sowie ein Finanzmodell erarbeitet, um danach einen entsprechenden Geldgeber oder mehrere Geldgeber (Kreditgeber) zu finden. Nachdem die Geldgeber feststehen, werden die vereinbarten Sicherheiten von den am Projekt beteiligten Unternehmen zur Verfügung gestellt und von den Kreditgebern (Finanzierer) erfolgt die Auszahlung der Finanzmittel. Das Projekt wird durchgeführt und durch ein fortlaufendes Projektcontrolling überwacht. Am Ende steht dann die Rückzahlung der Finanzierung an die Geldgeber (Kreditgeber) aus dem Cash Flow und die Verteilung der hierbei erzielten Überschüsse an die am Projekt beteiligten Unternehmen.

Der Projektmanager

Zur Durchführung eines Projekts wird hierzu ein Projektmanager benötigt. Er ist unter anderem auch für die Zahlungsfähigkeit des Projekts verantwortlich. Dabei darf er nur dann Ausgaben tätigen, wenn zum Zeitpunkt deren Fälligkeit auch entsprechende liquide Mittel vorhanden sind. Wenn der Projektmanager als Mitarbeiter der Projekt-Trägerorganisation im Projekt tätig ist, so ist die Geschäftsführung dieser Trägerorganisation für die Projektliquidität zuständig. Wenn der Projektmanager jedoch gleichzeitig Geschäftsführer der Projektgesellschaft ist, ist er auch juristisch für die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft verantwortlich.

Cash-flow-orientierte Kreditvergabe bei Projektfinanzierungen

Aus dem Grund, das es sich bei vielen projektfinanzierten Vorhaben um sehr spezifische Endprodukte handelt, besteht während der Laufzeit zum Teil im Verhältnis zu den Anschaffungskosten eine sehr niedriger Liquidationserlös-Situation, und zwar wenn zum Beispiel bei einem Infrastrukturprojekt bei dem Verkauf von einzelnen dort erstellten Gegenstände das hier vorhandenen Sach-Anlagevermögen nur sehr geringe Resterlöse abwerfen würde.

Aus diesem Grund erfolgt eine Schwerpunkt-Orientierung der Kreditgeber bei der Entscheidung zur Kreditvergabe an der Schuldendienstfähigkeit des zukünftigen Cash-Flows, der hier erwartet werden kann. Das größte Risiko für einen Kreditgeber ist dabei das Fertigstellungsrisiko, weil das Projekt nur dann einen positiven Cash-Flow erzielen kann, wenn es komplett erstellt worden ist und seine dann vorbestimmten Aufgaben erfüllen kann.

Die Risikoteilung (im Englischen Risk-sharing) bei einer Projektfinanzierung

Unter einer Risikoteilung bei Projektfinanzeirung versteht man die Aufteilung der damit verbundenen Risiken auf die an dem Projekt beteiligten Personen oder Unternehmen. Dabei sollten die hier vorhandenen Risiken an diejenigen Beteiligten zugeteilt werden, die auch das hierfür erforderliche Know-how haben, das Risiko zu beurteilen und damit umzugehen und diese dann bei vorhandenen oder auftretenden Schwierigkeiten dann zu lösen .Auch spielen hier Rückgriffmöglichkeiten der Kreditgeber eine Rolle. Das hier in der Praxis am häufigsten zum Einsatz kommende Modell ermöglicht den Rückgriff der Kreditgeber auf die Eigenkapitaleinlage der Projektträger und die Rückgriff-Beschränkung auf diese Größe.

Bilanzexterne Finanzierung

Wenn eine Projektgesellschaft gegründet wird, ist es bei der Wahl der Beteiligungshöhen sowie der Mitspracherechte möglich, dass bei den Kreditgebern für deren Rechnungslegungsvorschriften deren jeweiliger Eigenkapitalanteil an der Projektgesellschaft dann zu bilanzieren ist.

Die unterschiedlichen Arten der Geldmittelbeschaffung bei Projektfinanzierungen

Grundsätzlich stehen hier 3 verschiedene Arten von Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung, und zwar Eigenfinanzierung, Umschichtungsfinanzierung sowie Fremdfinanzierung.

Bei der Eigenfinanzierung kommen die Geldmittel von der Trägerorganisation selbst( zum Beispiel aus Rücklagen) zum Einsatz. Auch kann teilweise die Eigenfinanzierung eines Projektes in Form von erzielten Erträgen, die während der Projektlaufzeit erzielt worden sind, entstehen.

Bei einer Umschichtungsfinanzierung werden die Kosten für ein Projekt durch bilanztechnische Maßnahmen (beispielsweise Umschichtung von Vermögenswerten, die nicht mehr benötigt werden) abgedeckt.

Wenn der Finanzbedarf die Leistungsfähigkeit der Trägerorganisation in finanzieller Hinsicht übersteigt, wird eine Fremdfinanzierung (zum Beispiel durch einen Kredit) benötigt.

Der Finanzprofi Gewerbegeld aus Halle an der Saale

Wenn bei Projektfinanzierungen eine Fremdfinanzierung benötigt wird, ist hier ein wichtiger Ansprechpartner der Testsieger Finanzprofi Gewerbegeld aus Halle an der Saale. Gewerbegeld ist der Spezialist für Fremdfinanzierung mit einer Sofortentscheidung innerhalb von 24 Stunden und einer Sofortauszahlung der benötigten Finanzmittel.